Life can be Strange

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Ihr kennt doch sicher alle diesen unheimlich aussagekräftigen Beziehungsstatus auf Facebook: „Es ist kompliziert.“ Wenn also ich eine Beziehung mit Square Enix führen würde, dann wäre es genau das: kompliziert.

Das war zu Anfang natürlichanders, aber da hieß Square Enix noch Square und selbst als Enix hinzu kam, waren wir beide noch glücklich. Man möge es auf die phasenweise rosa Brille schieben, die wunderbare erste Zeit zusammen, die gemeinsamen Aktivitäten, die schönen Erinnerungen. (Seiken Densetsu/Secret of Mana, Final Fantasy I-X/X-2, Kingdom Hearts, SaGa, Chrono Trigger, Star Ocean) Daraufhin kam natürlich irgendwann die erste Enttäuschung (Final Fantasy IX, ich war auf absolutem Konfrontationskurs mit dem Charakterdesign. Mittlerweile aufgrund von Story und den liebenswerten Charakteren ein sehr gern gespieltes Spiel meinerseits) aber das war noch gar nicht schlimm, das erste Mal nimmt man ja bekanntlich niemandem übel, nicht wahr? Alles gut. Wir schaffen das. Blumenwiese.

Leider standen wir alsbald vor einem Problem, mit dem viele Beziehungen zu Kämpfen haben: die gute, alte Veränderung. Sagen wir mal, Ihr liebt euren Partner (natürlich) im Gesamtpaket. Würde auch niemand bezweifeln, jedoch war da etwas Prägnantes zu Anfang, dass euch erst einmal überhaupt angezogen hat. Das Lächeln, Rechtes Muttermal auf linker Wange in Augenhöhe, Stimme, ein Charakterzug, Haare, vielleicht die Gestik, verschwitzte Tennissocken, der Kajalrand unter dem Auge. Irgendetwas bei dem euch sofort warm ums Herz wurde und ganz plötzlich hat euer Partner doch tatsächlich die Nerven (Unverschämtheit)  und verändert sich. Erst will er nur mal was ausprobieren und mir nichts dir nichts verkauft er seine Lego Sammlung und schafft sich Playmobil an! Da hört der Spaß auf. Spaß. Es ist auf alle Fälle einfach nicht mehr da, irgendetwas fehlt was ursprünglich den Zauber ausgemacht hat. Und so war es bei Square Enix und mir mit Final Fantasy. Oh ja, Final Fantasy, die große Videospiel-Liebe meines Lebens. hier bitte einen schmachtenden Seufzer der Verzehrung einsetzen, bei dem jedes Liebeskranke Fangirl, welches sich unsterblich in einen Bandmember verliebt hat, vor Neid erblassen würde. Danke

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Das hier soll aber kein Bericht über Final Fantasy werden oder weshalb die Spielereihe einen dermaßen hohen Stellenwert in meiner kleinen drolligen bunten Welt einnimmt und ich vielleicht daher etwas ungehalten sein könnte, dass SE es nach FFX nicht mehr geschafft hat an die alte glorreiche Zeit anzuschließen, Oh Nein! Ich möchte auch weder FFXII, noch FFXIII/-2 in Schutz nehmen und die paar Vorzüge, die ich finde, hervorheben weil ich ein kleines Square Enix Fangirl bin. Sondern, wie bereits erwähnt, weshalb ich mir weiterhin alles anschaffe, was so von Ihnen auf den Markt geworfen wird. (Die Ex Eidos Titel lasse ich mal außen vor)

Einerseits halte ich natürlich an dem Glauben fest, dass Square Enix einen Final Fantasy Teil herausbringt, welcher den älteren Titeln problemlos das Wasser reichen kann. Andererseits, und darum geht es hier in meinem Eintrag, hat Square Enix ein bestimmtes Merkmal für mich, dass ich sonst in dieser Ausführung wenn dann nur vereinzelt bei anderen Spiele-Herstellern finde. Und zwar weibliche Haupt- bzw. Nebencharaktere, die mir genauso wichtig sind wie mein männlicher Hauptprotagonist. Welcher ja bekanntlich mehr oder minder als Identifikationsfigur fungieren sollte, da wir die Geschehnisse aus seiner Sicht spielen. Also im übertragenem Sinne in diese Rolle schlüpfen.

Diese (mal mehr, mal weniger) hochauflösenden Pixel Schönheiten, die ich in jüngeren Jahren bewundert habe und jetzt immer noch Liebe, als wäre ich wirklich mit Ihnen aufgewachsen, zur Schule gegangen und wir nach wie vor die allerbesten Pyjama-Party-gegenseitig-die-Haare-kämmenden-miteinander-den-Kaugummi-teilenden-Freundinnen meines Lebens.

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Es wird so viel diskutiert über das weibliche Bild in Videospielen und ganz ehrlich, mich nervt das Thema über (XL-XXL) Brüste, unrealistische Muskelpakete, Damsel in Distress  oder ob GTA Frauenverachtend ist. Besonders Anita Sarkeesian kann mich mal. Kreuzweise. Wer anderer Meinung ist, bitte, zum Glück haben wir alle verschiedene Meinungen sonst wäre das Leben furchtbar langweilig und ich hätte niemals eine gute Diskussion genossen aber bitte keine feministischen Reden auf meinem Blog schwingen. Ich mag nämlich weder extreme Frauen-, noch extreme Männerfeindlichkeit und bei dem Thema kommt meist eher letzteres zustande. Ich mag das männliche Geschlecht. Hört Ihr?! Jungs sind klasse! Mädels auch!! Habt euch lieb. Idiotie hat nämlich nichts mit dem Geschlecht an sich zu tun, sondern mit der Person. Ich kann nicht scheiße sein, weil ich weiblich bin und genauso könnte ich auch nicht mehr oder weniger scheiße sein, wenn ich männlich wäre sondern ich bin wenn dann scheiße, weil ich eine scheiß Einstellung habe. So, da habt Ihr’s, das Wort zum Donnerstag. bitte ein imaginäres „mit dem Fuß aufstampfen“ einfügen, auch beide Füße möglich, dann aber springen

Natürlich gewinne ich den männlichen Protagonisten auch eine Menge ab. (Dezent ausgedrückt, bin ja auch nur ein Mensch und versuche mich morgens im Bett nicht nochmal umzudrehen während der Wecker klingelt) Ich meine, Hallo?! Wie auch bitte nicht bei dem Anblick dieser feschen Herren mit den schönen Haaren und der jeweils noch schöneren Storyline..

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squalli

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Jedoch sind es gerade hier auffallend viele Frauen, die ich unglaublich lieb gewonnen habe. Deren Verhalten im Spielverlauf mir schlüssig vorkommen, so dass ich deren Entwicklung sehr gut nachvollziehen kann, in denen ich teilweise parallelen zu mir selbst sehe was mich natürlich dazu verleitet, mich noch mehr in die Gamestory hineinversetzen zu können und die unheimlich natürlich und ja, eben sehr Authentisch rüberkommen. Das sind keine toughen Pixelheldinnen mit einem coolen Spruch auf den Lippen sondern könnten genauso gut Frauen sein, in die wir uns als Held der Geschichte  auch durchaus verlieben könnten – oder eben im Falle von uns Mädels, mit denen wir Pferde stehlen würden. Natürlich bestechen einige FF-Teile mit epischer Story, Spielspaß, interessantem Kampfsystem und tiefgründigen Charakteren, die uns Bewegen aber bei SE fällt mir immer wieder auf, wie sehr ich gerade an den Damen des jeweiligen Spieleuniversums hängen bleibe (Ironie pur das mit Eidos die Tomb Raider Reihe hinzu kam und ich gerade dank Tomb Raider I-III früher ein riesiger Lara Croft Fan war) und eigentlich schenke ich dem Geschlecht meiner Spielfigur wirklich keine Bedeutung. Nicht das Geschlecht bestimmt die Geschichte, sondern Inhalt, Charaktere, Aufbau und Umsetzung.

Ashe war beispielsweise ein Grund, weshalb ich Final Fantasy XII nicht vollends verteufelte. Denn das Spiel hat ein paar gute Ansätze aber es fehlte immens an Charaktertiefe. Alles in allem waren einige Neuerungen dabei, die etwas…unausgegoren anmuteten. Was ja durchaus öfter mal der Fall ist, wenn man sich an ein, nun ja, beispielsweise neues Kampfsystem heranwagt. Ich kann dafür mit FF XIII’s Lightning gar nichts anfangen, dafür aber Vanille etwas abgewinnen und im 2. Teil dann Schwesterchen Serah, wobei ich an sich wirklich kein Fan von FFXIII bin.

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Ich unterstütze also weiterhin Square Enix, in dem ich ohne nachzudenken Spiele kaufe, egal wie verheerend die Kritiken ausfallen weil ich wohl einfach unheimlich treudoof und dezent nostalgisch veranlagt bin. Aber selbst ich hatte mal so einen Punkt, da war meine Frustrationsgrenze erreicht. Immer und immer wieder wurde Versus (mittlerweile FFXV) nach hinten verschoben, an das FFVII Remake glaube ich schon gar nicht mehr, Crisis Core habe ich zwar gefeiert, aber es war furchtbar leicht und das Level/Dungeon-Design ließ doch sehr zu wünschen übrig! Revenant Wings und Star Ocean: Second Evolution war da fast schon ein kleiner Lichtblick! Jedoch kein Überzeugender…bis Life is Strange. Denn Life is Strange hat endlich wieder etwas, dass ich so lange vermisst habe: einen weiblichen Hauptcharakter, der mir persönlich sehr ans Herz gewachsen ist und den ich wirklich lieb haben kann.

Und Maxine „Max“ Caulfield hat das auch noch unheimlich schnell geschafft.

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….scheint so als hätte sich Jemand eine zweite Chance verdient.

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